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Hugo Lamminger-Knoll (1907 - 1940)

15.09.1939 KZ Dachau
27.09.1939 KZ Mauthausen
19.02.1940 Tod im KZ Mauthausen

Die biografischen und strafrechtlichen Informationen über Hugo Lamminger-Knoll sind äußerst dürftig. Er wurde am 28. September 1907 in Böckingen (heute ein Stadtteil von Heilbronn) geboren, war verheiratet, wieder geschieden und hatte ein Kind. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Arbeiter.

Am 20. Januar 1938 verurteilte ihn ein Gericht in Heilbronn, seinem damaligen Wohnort, wegen „Diebstahl im Rückfall“ zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis. „Im Rückfall“ bedeutet, dass er wegen Diebstahls  vorbestraft war.  Über seine Vorstrafen liegen keine Informationen vor. Am 31. Januar 1938 wurde Lamminger-Knoll ins Ludwigsburger Zuchthaus überstellt. Auf Erlass des Generalstaatsanwalts in Stuttgart wurde er am 8. April 1938 in das Strafgefangenenlager VII in Esterwegen, eines der sieben berüchtigten Emslandlager, verlegt. Vermutlich wurde er am 20. April 1939, als er seine Justizstrafe verbüßt hatte, nicht entlassen, sondern auf Veranlassung der Kriminalpolizei in sogenannte „polizeiliche Sicherungsverwahrung“ genommen und ins Konzentrationslager Dachau eingewiesen.

Image
DAchau
Schreibstubenkarte KZ Dachau

Laut der Eintragungen auf der Schreibstubenkarte des Konzentrationslagers Dachau kam Lamminger-Knoll am 15. September 1939 dort an, wurde als „PSV“-Häftling („polizeiliche Sicherungsverwahrung“) registriert und erhielt die Häftlings-Nummer 35679. Am 27. September 1939 wurde das KZ Dachau vorübergehend vollständig geräumt, um für Ausbildungszwecke der SS (Schutzstaffel) zur Verfügung zu stehen. Lamminger-Knoll wurde an diesem Tag in einem großen Häftlingstransport ins KZ Mauthausen verlegt. Dort ist er am 19. Februar 1940 im Alter von 32 Jahren verstorben.

Im Raum der Namen auf der Homepage der Gedenkstätte Mauthausen wird Hugo Lamminger-Knoll zusammen mit mehr als 84.000 im Lagersystem Mauthausen verstorbenen Häftlingen genannt. Dies ist vermutlich ein erster öffentlicher Hinweis auf sein Verfolgungsschicksal.

Die Markierung auf der Übersichtskarte weist auf die Wohnadresse vor seiner Verhaftung in der Metzgergasse 23 (früher Alte Metzgergasse) in Heilbronn.


Quellen
Staatsarchiv Ludwigsburg E 356 d V Bü 1949

ITS Digital Archive, Arolsen Archives:
1.1.6 Schreibstubenkarte Dachau/ Lamminger-Knoll, Hugo

Mauthausen Memorial https://raumdernamen.mauthausen-memorial.org/

Bildnachweis
ITS Digital Archive, Arolsen Archives: Schreibstubenkarte Dachau/ Lamminger-Knoll, Hugo


© Text und Recherche:
Ingrid Bauz, Stuttgart
Stand: Dezember 2021
www.kz-mauthausen-bw.de