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Gustav Schilling (1923 - 1945)

08.04.1944 KZ Mauthausen
30.04.1945 Tod in KZ Gusen


Gustav Schilling wurde am 26. März 1923 in Heidelberg geboren. Er war evangelisch getauft und wohnte zusammen mit seinen Eltern in der Schützenstraße 17 in Heidelberg-Pfaffengrund. Als Beruf gab er Hilfsarbeiter an.

Aus uns unbekannten Gründen und zu einem uns nicht bekannten Zeitpunkt wurde er in die Heil- und Pflegeanstalt Emmendingen in Südbaden eingewiesen. Als Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei Heinrich Himmler schließlich auch auf die arbeitsfähigen forensischen Anstaltspatienten zugriff und die Leitungen verschiedener Anstalten in Baden und Württemberg in diesem Zusammenhang im Laufe des Jahres 1943 „abgabefähige“ Patienten auflisteten, die im Frühjahr 1944 von Kripobeamten aus den Anstalten abgeholt und ins Konzentrationslager  Mauthausen deportiert wurden, war auch Gustav Schilling unter den Betroffenen. Am 8. April 1944 erhielt er dort die Häftlingsnummer 61831 und wurde, wie alle forensischen Patienten, als "SV" (Sicherungsverwahrter) kategorisiert.

Am 28. April 1944 wurde er ins nahegelegene KZ Gusen verlegt, wo unter der Tarnbezeichnung B8 Bergkristall die Untertageproduktion des Jagdflugzeugs Messerschmitt 262 mit brutalsten Mitteln vorangetrieben wurde. Gustav Schilling überlebte die mörderischen Arbeitsbedingungen nicht. Nur wenige Tage vor der Befreiung starb er am 30. April 1945 im Alter von 23 Jahren.

Die Markierung auf der Übersichtskarte zeigt Gustav Schillings letzte frei gewählte Wohnadresse: Schützenstraße 17 in Heidelberg-Pfaffengrund.


Quellen

ITS Digital Archive, Arolsen Archives
1.1.26.3 Individuelle Häftlingsunterlagen Männer KL Mauthausen, Gustav Schilling

Memorial Mauthausen
(https://raumdernamen.mauthausen-memorial.org/)

Archiv Memorial Mauthausen
Häftlingsdatenbankauszug vom 6.10.2023

 

© Text und Recherche:
Sigrid Brüggemann, Stuttgart
Stand: Januar 2025
www.kz-mauthausen-bw.de