Eugen Roth
(geb. 1886)
Badischer „Gewitter“-Häftling
23.08.1944 KZ Natzweiler
06.09.1944 KZ Dachau
16.09.1944 KZ Mauthausen
31.10.1944 Entlassung aus dem KZ Mauthausen
Eugen Roth wurde am 29. Oktober 1886 im badischen Fahrnau (heute ein Teilort der Stadt Schopfheim im Landkreis Lörrach) geboren. Im Ersten Weltkrieg wurde er mit der silbernen Verdienstmedaille am Bande der militärischen Karl-Friedrich-Verdienstmedaille dekoriert. Roth war von Beruf Maschinenmeister, konfessionslos, verheiratet mit Berta, geborene Keller, und hatte ein Kind. Die Familie wohnte in Schopfheim Gündenhausen 2.
Eugen Roth war seit 1912 politisch bei der SPD organisiert und von 1919 bis 1933 Mitglied des Bürgerausschusses der Stadt Schopfheim.
Am 22. August 1944 wurde er wie zahlreiche Andere im Rahmen der nach dem Umsturzversuch des 20. Juli 1944 erfolgten reichsweiten Verhaftungsaktion „Aktion Gewitter“ (auch Aktion Gitter und Aktion Himmler genannt) verhaftet und ins Gerichtsgefängnis Lörrach gebracht. Die Gestapoaktion „Gewitter“ betraf ehemalige Funktionäre und Mandatsträger der Sozialdemokraten, Kommunisten, der Zentrumspartei sowie weiterer Parteien der Weimarer Republik. Am folgenden Tag wurde Roth von der Gestapo – Stapoleitstelle Karlsruhe – in das Konzentrationslager Natzweiler im Elsass eingewiesen (Häftling Nummer 23372). Als das Lager Natzweiler angesichts der näherrückenden Front wenig später aufgelöst wurde, kam er per Sammeltransport vom 4./6. September 1944 in das KZ Dachau (Häftling Nummer 101638). Bereits am 14./16. September 1944 erfolgte jedoch, ebenfalls per Sammeltransport, die Überstellung in das Konzentrationslager Mauthausen (Häftlingsnummer 99024 „Pol“). Am 31. Oktober 1944 wurde er zusammen mit den beiden Schopfheimern Emil Kohlbrenner und Richard Männle aus dem KZ Mauthausen entlassen.
Mit seiner Wiedergutmachungsangelegenheit befasste sich das Finanzamt Lörrach, das sich im März 1950 eine Inhaftierungsbescheinigung für Eugen Roth vom Internationalen Suchdienst (ITS) in Arolsen zukommen ließ.
Die Markierung auf der Übersichtskarte zeigt Eugen Roths Wohnadresse Gündenhausen 2 in Schopfheim im Landkreis Lörrach.
Quellen
ITS Digital Archive, Arolsen Archives
1.1.26.3 Individuelle Unterlagen Männer Mauthausen – Eugen Roth
DocID: 10739257 (Eugen Roth)
Korrespondenzakte T/D 768559
Staatsarchiv Freiburg
F 196/1 Nr. 1344 (Wiedergutmachung)
P 303/4 Nr. 1994 (OFD Freiburg)
© Recherche und Text:
Roland Maier, Stuttgart
Stand: Oktober 2023
www.kz-mauthausen-bw.de
Badischer „Gewitter“-Häftling
23.08.1944 KZ Natzweiler
06.09.1944 KZ Dachau
16.09.1944 KZ Mauthausen
31.10.1944 Entlassung aus dem KZ Mauthausen
Eugen Roth wurde am 29. Oktober 1886 im badischen Fahrnau (heute ein Teilort der Stadt Schopfheim im Landkreis Lörrach) geboren. Im Ersten Weltkrieg wurde er mit der silbernen Verdienstmedaille am Bande der militärischen Karl-Friedrich-Verdienstmedaille dekoriert. Roth war von Beruf Maschinenmeister, konfessionslos, verheiratet mit Berta, geborene Keller, und hatte ein Kind. Die Familie wohnte in Schopfheim Gündenhausen 2.
Eugen Roth war seit 1912 politisch bei der SPD organisiert und von 1919 bis 1933 Mitglied des Bürgerausschusses der Stadt Schopfheim.
Am 22. August 1944 wurde er wie zahlreiche Andere im Rahmen der nach dem Umsturzversuch des 20. Juli 1944 erfolgten reichsweiten Verhaftungsaktion „Aktion Gewitter“ (auch Aktion Gitter und Aktion Himmler genannt) verhaftet und ins Gerichtsgefängnis Lörrach gebracht. Die Gestapoaktion „Gewitter“ betraf ehemalige Funktionäre und Mandatsträger der Sozialdemokraten, Kommunisten, der Zentrumspartei sowie weiterer Parteien der Weimarer Republik. Am folgenden Tag wurde Roth von der Gestapo – Stapoleitstelle Karlsruhe – in das Konzentrationslager Natzweiler im Elsass eingewiesen (Häftling Nummer 23372). Als das Lager Natzweiler angesichts der näherrückenden Front wenig später aufgelöst wurde, kam er per Sammeltransport vom 4./6. September 1944 in das KZ Dachau (Häftling Nummer 101638). Bereits am 14./16. September 1944 erfolgte jedoch, ebenfalls per Sammeltransport, die Überstellung in das Konzentrationslager Mauthausen (Häftlingsnummer 99024 „Pol“). Am 31. Oktober 1944 wurde er zusammen mit den beiden Schopfheimern Emil Kohlbrenner und Richard Männle aus dem KZ Mauthausen entlassen.
Mit seiner Wiedergutmachungsangelegenheit befasste sich das Finanzamt Lörrach, das sich im März 1950 eine Inhaftierungsbescheinigung für Eugen Roth vom Internationalen Suchdienst (ITS) in Arolsen zukommen ließ.
Die Markierung auf der Übersichtskarte zeigt Eugen Roths Wohnadresse Gündenhausen 2 in Schopfheim im Landkreis Lörrach.
Quellen
ITS Digital Archive, Arolsen Archives
1.1.26.3 Individuelle Unterlagen Männer Mauthausen – Eugen Roth
DocID: 10739257 (Eugen Roth)
Korrespondenzakte T/D 768559
Staatsarchiv Freiburg
F 196/1 Nr. 1344 (Wiedergutmachung)
P 303/4 Nr. 1994 (OFD Freiburg)
© Recherche und Text:
Roland Maier, Stuttgart
Stand: Oktober 2023
www.kz-mauthausen-bw.de