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Stammlager Mauthausen

Die Gemeinde Mauthausen liegt unweit von Linz in Österreich. Das KZ Mauthausen wurde Anfang August 1938 auf einer Anhöhe außerhalb des Ortes errichtet. Wenige Monate zuvor, am 12. März 1938, waren Truppen der Deutschen Wehrmacht zusammen mit SS- und Polizeieinheiten in Österreich einmarschiert und von weiten Teilen der Bevölkerung jubelnd begrüßt worden. Einen Tag später hatte Adolf Hitler in Linz den „Anschluss Österreichs“ an das Deutsche Reich verkündet und den seit dem 4. März 1933 regierenden Austrofaschismus entmachtet.

KZ-Lagersystem Mauthausen

Außenlager

Die überwiegende Mehrzahl der zirka 45 Außenlager des Lagerkomplexes Mauthausen wurde in der zweiten Kriegshälfte ab 1942 eingerichtet. Dies war eine unmittelbare Folge des Krieges gegen die Sowjetunion, der weit weniger erfolgreich verlief, als dies seitens der politischen und militärischen Führung geplant war, und der gegnerischen Luftangriffe. An den Fronten wuchs der Bedarf an Soldaten und Kriegsmaterial und die Rüstungsproduktion musste hochgefahren und zugleich vor Angriffen geschützt und unter Tage verlegt werden.

Außenlager

Lagerorganisation

Die Organisation des Konzentrationslagers Mauthausen

I. Kommandantur und Adjutantur
II. Politische Abteilung
III. Schutzhaftlager
IV. Verwaltung
V. Lagerarzt, Sanitätswesen
VI. Truppenfürsorge und weltanschauliche Schulung

Lagerorganisation

Lebensbedingungen im Lager

Zu Beginn des Jahres 1941 bestimmte der Chef der Sicherheitspolizei und des SD, Reinhard Heydrich per Erlass, die Konzentrationslager in drei Stufen einzuteilen. Das Lager Mauthausen erhielt als einziges KZ die Lagerstufe III. Diese schlechteste Kategorie war vorgesehen "... für schwerbelastete, unverbesserliche und auch gleichzeitig kriminell vorbestrafte und asoziale, das heißt kaum noch erziehbare Schutzhäftlinge". 

Der Lageralltag war von permanenten Schikanen, Demütigungen und Quälereien geprägt. Eine würdelose, wertlose Nummer - so sollten sich die Häftlinge fühlen. Sie hatten sich jedem Befehl unterzuordnen und SS-Männer - und auch manche Häftlingsfunktionäre - besaßen eine schier unerschöpfliche Phantasie im Erfinden neuer Qualen. Die Häftlinge mussten nach der schweren Arbeit oft noch stundenlang strammstehen oder exerzieren und Beschimpfungen und Misshandlungen aller Art ertragen.

Lebensbedingungen im Lager

Die Endphase

Mit der Auflösung der Konzentrationslager im Osten wurde Mauthausen ab Januar 1945 Ziel großer Evakuierungstransporte. In den letzten Monaten bis zur Befreiung herrschte im Lager entsetzliche Überfüllung, Unterversorgung, Chaos und Massensterben.

Die neu Ankommenden waren oft bereits zu geschwächt für den Arbeitseinsatz. Sie wurden entweder direkt im Sanitätslager, im behelfsmäßig errichteten Zeltlager oder in den ebenfalls neu errichteten Lagerteilen II und III untergebracht. Die noch Kräftigeren mussten zur Zwangsarbeit in die Außenlager.

Die Endphase