Häftlingskategorien und Häftlingsgruppen
Die Einweisungsbefugnisse, die Bestimmung der Lagerstufe für die Häftlinge sowie eine eventuelle Entlassungsanweisung lagen bei der Gestapo (Reichssicherheitshauptamt IV) und bei der Kripo (RSHA V). In jedem Konzentrationslager war eine von der zuständigen Gestapo-Leitstelle geleitete Politische Abteilung, die mit Gestapo- oder Kripobeamten sowie Häftlingslagerschreibern besetzt war. Zum Aufgabenbereich der Politischen Abteilung gehörte die Registrierung der Häftlinge bei deren Einweisung, Entlassung, Verlegung, Flucht oder Tod.
Häftlingskategorien und Häftlingsgruppen
Die bisher bekannten mehr als 1.200 Häftlinge des KZ-Mauthausen aus dem heutigen Baden-Württemberg verteilen sich nach Haftkategorien wie folgt:
380 Sicherungsverwahrte („SV“)
253 „Asoziale“
228 Politische („Schutz“-Häftlinge)
160 Kriminelle
112 bisher ohne Haftkategorie
44 Nichtdeutsche
40 Forensische Patienten
37 Juden
33 Zeugen Jehovas
13 Homosexuelle
Auffällig ist, dass einige bisher wenig beachtete NS-Verfolgtengruppen ungewöhnlich stark vertreten sind. Es ist zu beachten, dass die genannten Zahlen vorläufigen Charakter haben und sich im Fortgang der Forschungen vermutlich noch geringfügig ändern werden. Dennoch veranschaulichen sie die – auch für uns durchaus überraschenden – quantitativen Größenordnungen und zwingen dazu gängige Vorstellungen über KZ-Einweisungsgründe zu modifizieren.
Namensliste
Alphabetische Liste der mittlerweile über 1.200 namentlich bekannten Häftlinge des KZ-Lagersystems Mauthausen, die während der Zeit des Nationalsozialismus (ab Stichtag 30.1.1933) innerhalb der Grenzen des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg ihren Wohnsitz oder Lebensmitelpunkt innehatten. Die Auflistung ist sicher nicht vollständig - insbesondere auch was nichtdeutsche Arbeitskräfte aus der Region anbelangt. Wir gehen aber davon aus, dass es uns gelungen ist, die Mehrheit der Häftlinge unter den genannten Kriterien zu erfassen. Wir arbeiten daran, zu möglichst vielen der gelisteten Häftlinge weitere Angaben zu eruieren und zu hinterlegen. Wo bereits geschehen, ist in der rechten Spalte ("mehr") ersichtlich. Die Namenliste ist auch nach Geburtsjahr und den weiteren aufgeführten Rubriken sortierbar.
Übersichtskarte
Die Markierungen auf der Übersichtskarte verweisen auf den Lebensmittelpunkt beziehungsweise den letzten bekannten Wohnsitz der Häftlinge vor ihrer KZ-Einweisung.
Die Zoomfunktion der Übersichtskarte wird durch den "+"-Button auf der Karte rechts unten aktiviert.
Wenn in einzelnen Fällen die Markierungen nicht ganz exakt bei den in den Biografien genannten Adressen stehen, hat dies technische Gründe. Wir bitten um Verständnis.