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Albert Braun (1900 - 1940)

24.05.1938 KZ Buchenwald
08.03.1940 KZ Mauthausen
01.07.1940 Tod KZ Mauthausen

Albert Braun wurde am 1. Mai 1900 im badischen Helmstadt geboren. Er war verheiratet und als Arbeiter zuletzt in Ulm wohnhaft, als er im April 1938 im Rahmen der „Aktion Arbeitsscheu Reich“ auf Anordnung der Staatspolizeileitstelle Stuttgart verhaftet wurde. Diese Verhaftungsaktion stellte eine neue Radikalisierungsstufe in der nationalsozialistischen Verfolgung von sozial unangepassten Menschen dar. Verhaftet werden sollten laut einem Erlass Heinrich Himmlers „Männer im arbeitsfähigen Lebensalter, deren Einsatzfähigkeit in der letzten Zeit durch ein amtsärztliches Gutachten festgestellt worden ist oder noch festzustellen ist und die nachweisbar in zwei Fällen die ihnen angebotenen Arbeitsplätze ohne berechtigten Grund abgelehnt oder die Arbeit zwar aufgenommen, aber nach kurzer Zeit ohne stichhaltigen Grund wieder aufgegeben haben.“
Die konkreten Gründe für die Verhaftung Brauns sind nicht überliefert. Die Staatspolizei Stuttgart wies ihn am 24. Mai 1938 in das Konzentrationslager Buchenwald ein, in dem er die Häftlingsnummer 4018 erhielt. Höchstwahrscheinlich wurde er dort – wie die anderen Betroffenen der Verhaftungen der Gestapo im Rahmen der „Aktion Arbeitsscheu Reich“ aus Württemberg und Hohenzollern – der Häftlingsgruppe der ‚Asozialen‘ zugeordnet und mit einem schwarzen Winkel gekennzeichnet. Nach einer Verlegung in das Konzentrationslager Mauthausen am 8. März 1940 wurde ihm dort die Häftlingsnummer 1512 zugewiesen. Am 1. Juli 1940 starb er in Mauthausen. Die Todesursache war angeblich „akute Herzschwäche“.

Die Markierung auf der Übersichtskarte zeigt auf den letzten Wohnort vor der Verhaftung in Ulm, Wagnerstraße 97/4.

 

Quellen und Literatur

Archives Memorial Mauthausen, Y46a: Totenbuch des KZ Mauthausen 1940, 001838-001864.

Hauptstaatsarchiv Weimar, KZ u. Hafta. Buchenwald 4 Bd. 2, Einlieferungsbuch 21.5.1938 - 10.11.1938.

International Tracing Service, Digitales Archiv, 1.1.5.3.: Doc. No. 5604437.

Jens Kolata: Die Aktion ,Arbeitsscheu Reich’ in Württemberg und Hohenzollern. Eine
Verhaftungsaktion der Gestapo aus regionaler Perspektive, in: Becker, Kai Michael / Bock, Dennis / Illig, Henrike (Hrsg.): Zwangsarbeit, Ausbeutung und Kriegswaffenproduktion. Ergebnisse des 18. Workshops zur Geschichte und Gedächtnisgeschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Berlin 2015, S. 118-141.

 

© Text und Recherche:
Jens Kolata, Offenbach am Main, November 2023
www.kz-mauthausen.de