Celestin Popp
(geb. 1886)
Badischer „Gewitter“-Häftling
23.08.1944 KZ Natzweiler
06.09.1944 Dachau
16.09.1944 KZ Mauthausen
23.11.1944 Entlassung aus dem KZ Mauthausen
Celestin Popp wurde am 31. März 1886 im bayrischen Zöschingen (Landkreis Dillingen an der Donau) geboren. Dort besuchte er sieben Jahre die Volksschule. Danach war er drei Jahre auf der Gewerbeschule und wurde Handelsvertreter. Er war konfessionslos. Im Ersten Weltkrieg wurde er 1918 durch Granatsplitter verletzt. Er wohnte mit seiner Frau Anna in Freiburg im Breisgau in der Kolmarerstraße (Colmarerstraße) 24. Über seine vermutlich antinazistische politische Einstellung ist nichts Näheres bekannt.
Wahrscheinlich in den Morgenstunden des 22. August 1944 wurde er im Rahmen der nach dem Umsturzversuch des 20. Juli 1944 erfolgten reichsweiten Verhaftungsaktion „Aktion Gewitter“ (auch Aktion Gitter und Aktion Himmler genannt) verhaftet. Die Gestapoaktion „Gewitter“ betraf ehemalige Funktionäre und Mandatsträger der Sozialdemokraten, Kommunisten und der Zentrumspartei sowie weiterer Parteien der Weimarer Republik. Am folgenden Tag wurde Celestin Popp von der Gestapo – Stapoleitstelle Karlsruhe – in das Konzentrationslager Natzweiler im Elsass eingewiesen (Häftlingsnumer 23284 „Pol. R.D.“ - politisch reichsdeutsch). Als das Lager Natzweiler angesichts der näherrückenden Front wenig später aufgelöst wurde, kam er per Sammeltransport vom 4./6. September 1944 in das KZ Dachau (Schutzhäftling Nummer 101624). Bereits am 14./16. September 1944 erfolgte jedoch, ebenfalls per Sammeltransport, die Überstellung in das Konzentrationslager Mauthausen (Häftlingsnummer 98909 „Polit“). Zum Arbeitseinsatz kam er in das KZ-Außenlager Melk, wo unter der Tarnbezeichnung „Quarz“ Stollen in den Berg getrieben wurden. Am 22. November kam er wieder zurück ins Hauptlager Mauthausen. Am 23. November 1944 wurde er aus dem KZ Mauthausen entlassen.
Über sein weiteres Leben, auch über ein eventuelles Wiedergutmachungsverfahren, liegen keine Informationen vor.
Die Markierung auf der Übersichtskarte zeigt (ungefähr) Celestin Popps damalige Wohnadresse in der Colmarerstraße 24 in Freiburg im Breisgau.
Quellen
ITS Digital Archive, Arolsen Archives
1.1.29.2 Individuelle Unterlagen Natzweiler – Celestin Popp
1.1.26.3 Individuelle Unterlagen Männer Mauthausen – Celestin Popp
© Recherche und Text:
Roland Maier, Stuttgart
Stand: Januar 2023
www.kz-mauthausen-bw.de
Badischer „Gewitter“-Häftling
23.08.1944 KZ Natzweiler
06.09.1944 Dachau
16.09.1944 KZ Mauthausen
23.11.1944 Entlassung aus dem KZ Mauthausen
Celestin Popp wurde am 31. März 1886 im bayrischen Zöschingen (Landkreis Dillingen an der Donau) geboren. Dort besuchte er sieben Jahre die Volksschule. Danach war er drei Jahre auf der Gewerbeschule und wurde Handelsvertreter. Er war konfessionslos. Im Ersten Weltkrieg wurde er 1918 durch Granatsplitter verletzt. Er wohnte mit seiner Frau Anna in Freiburg im Breisgau in der Kolmarerstraße (Colmarerstraße) 24. Über seine vermutlich antinazistische politische Einstellung ist nichts Näheres bekannt.
Wahrscheinlich in den Morgenstunden des 22. August 1944 wurde er im Rahmen der nach dem Umsturzversuch des 20. Juli 1944 erfolgten reichsweiten Verhaftungsaktion „Aktion Gewitter“ (auch Aktion Gitter und Aktion Himmler genannt) verhaftet. Die Gestapoaktion „Gewitter“ betraf ehemalige Funktionäre und Mandatsträger der Sozialdemokraten, Kommunisten und der Zentrumspartei sowie weiterer Parteien der Weimarer Republik. Am folgenden Tag wurde Celestin Popp von der Gestapo – Stapoleitstelle Karlsruhe – in das Konzentrationslager Natzweiler im Elsass eingewiesen (Häftlingsnumer 23284 „Pol. R.D.“ - politisch reichsdeutsch). Als das Lager Natzweiler angesichts der näherrückenden Front wenig später aufgelöst wurde, kam er per Sammeltransport vom 4./6. September 1944 in das KZ Dachau (Schutzhäftling Nummer 101624). Bereits am 14./16. September 1944 erfolgte jedoch, ebenfalls per Sammeltransport, die Überstellung in das Konzentrationslager Mauthausen (Häftlingsnummer 98909 „Polit“). Zum Arbeitseinsatz kam er in das KZ-Außenlager Melk, wo unter der Tarnbezeichnung „Quarz“ Stollen in den Berg getrieben wurden. Am 22. November kam er wieder zurück ins Hauptlager Mauthausen. Am 23. November 1944 wurde er aus dem KZ Mauthausen entlassen.
Über sein weiteres Leben, auch über ein eventuelles Wiedergutmachungsverfahren, liegen keine Informationen vor.
Die Markierung auf der Übersichtskarte zeigt (ungefähr) Celestin Popps damalige Wohnadresse in der Colmarerstraße 24 in Freiburg im Breisgau.
Quellen
ITS Digital Archive, Arolsen Archives
1.1.29.2 Individuelle Unterlagen Natzweiler – Celestin Popp
1.1.26.3 Individuelle Unterlagen Männer Mauthausen – Celestin Popp
© Recherche und Text:
Roland Maier, Stuttgart
Stand: Januar 2023
www.kz-mauthausen-bw.de