Eugen Förschner (1895 - 1944)
Ein forensischer Patient
23.03.1944 KZ Mauthausen
21.09.1944 Tod in Tötungsanstalt Schloss Hartheim
Eugen Förschner wurde am 18. November 1895 in Sulgen (heute ein Stadtteil der Stadt Schramberg im Landkreis Rottweil) geboren. Da unsere Recherchekapazitäten begrenzt sind, konnten wir bisher die Akten im Staatsarchiv Sigmaringen noch nicht einsehen. So wissen wir nur, dass er von Beruf Maschinenarbeiter war und als forensischer Patient in der Heil- und Pflegeanstalt Zwiefalten untergebracht war.
Als Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei Heinrich Himmler auf die arbeitsfähigen forensischen Anstaltspatienten zugriff und die Leitungen verschiedener Anstalten in Baden und Württemberg in diesem Zusammenhang im Laufe des Jahres 1943 „abgabefähige“ Patienten auflisteten, die im Frühjahr 1944 von Kripobeamten aus den Anstalten abgeholt und ins Konzentrationslager Mauthausen deportiert wurden, war auch Eugen Förschner unter den Betroffenen. Zusammen mit elf weiteren forensischen Patienten aus der Heilanstalt Zwiefalten (unter anderem Josef Baumhauer, Georg Bayer, Johannes Bernhard, Willi Grimm, Georg Straub) traf er am 23. März 1944 im KZ Mauthausen ein, wurde wie alle forensischen Patienten als "SV" (Sicherungsverwahrter) kategorisiert und erhielt die Häftlingsnummer 59292.
Zu einem uns unbekannten Zeitpunkt wurde er von Mauthausen in das nahegelegene KZ Gusen verlegt. Von dort kam er ins sogenannte "Erholungslager", eine Tarnbezeichnung für die Tötungsanstalt Schloss Hartheim bei Linz, in der viele kranke und nicht mehr arbeitsfähige Häftlinge mit Gas getötet wurden. Auch Eugen Förschner wurde dort am 21. September 1944 ermordet (dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Todesdaten aus Tarnungsgründen oftmals gefälscht wurden). Er wurde 48 Jahre alt.
Die Markierung auf der Übersichtskarte zeigt Eugen Förschners Geburtsort Sulgen (Schramberg).
Quellen
ITS Digital Archive, Arolsen Archives
0.1 / 21020895
DocID 1298843
Hauptstaatsarchiv Stuttgart
E 151/53 Bü 500
Staatsarchiv Sigmaringen
Wü 68/3 Nr. 2042
Memorial Mauthausen
(https://raumdernamen.mauthausen-memorial.org/)
Archiv Memorial Mauthausen
Zugangsliste Mauthausen vom 23. März 1944
© Text und Recherche:
Sigrid Brüggemann, Stuttgart
Stand: Mai 2024
www.kz-mauthausen-bw.de